Die wachsende Gefahr durch Cyber-Angriffe
Cyberangriffe sind längst kein Randphänomen mehr. Weltweit gibt es über 800 Millionen Schadprogramme. Allein im Jahr 2019 verursachten Cyber-Attacken in Deutschland Schäden in Höhe von 87,7 Millionen Euro. Besonders alarmierend: 58 % der erfolgreichen Cyber-Angriffe auf Unternehmen erfolgen per E-Mail. Rund 30 % der deutschen Unternehmen berichten von wirtschaftlichen Schäden durch Cyber-Attacken, doch 72 % von ihnen sind nicht gegen Cyber-Risiken versichert.
Was leistet eine Cyberversicherung?
Eine Cyberversicherung deckt sowohl Haftpflichtschäden als auch Eigenschäden ab. Haftpflichtschäden entstehen, wenn Ihr Unternehmen unbeabsichtigt Dritten Schaden zufügt, etwa durch den Versand virenverseuchter E-Mails oder den Verlust persönlicher Daten. Solche Schäden sind in der Regel nicht durch eine normale Betriebshaftpflichtversicherung gedeckt.
Eigenschäden betreffen hingegen direkte finanzielle Verluste Ihres Unternehmens, etwa durch Computerbetrug oder Hackerangriffe. Die Versicherung übernimmt beispielsweise die Wiederherstellungskosten für IT-Systeme sowie die Kosten einer Betriebsunterbrechung für bis zu sechs Monate. Besonders kritisch ist das Thema Erpressung durch Hacker. Einige Versicherer lehnen die Absicherung von Lösegeldzahlungen grundsätzlich ab oder setzen hohe Selbstbeteiligungen zwischen 25 und 50 % an. Zudem gibt es oft Begrenzungen hinsichtlich der Unternehmensgröße oder der maximalen Versicherungssumme.
Welche Versicherer bieten umfassenden Schutz?
Positive Ausnahmen sind die Allianz und ERGO. Bei ERGO müssen nur wenige Risikofragen beantwortet werden, während andere Anbieter umfangreiche Fragebögen mit bis zu 17 Seiten fordern. Die Selbstbeteiligung kann bei ERGO flexibel gewählt werden (1.000 €, 2.500 € oder 5.000 €) und entfällt im ersten Schadenfall, wenn das Unternehmen zusätzlich ein Vorsorgepaket einer Sicherheitsfirma abschließt. Dieses Paket beinhaltet Schulungen zur Gefahrenabwehr sowie regelmäßige Berichte über aktuelle Bedrohungsszenarien.
Die besondere Regelung für Lösegeldzahlungen
Die Versicherung von Lösegeldzahlungen ist ein sensibles Thema. Aufgrund einer BaFin-Auflage dürfen höchstens drei Personen im Unternehmen Kenntnis von dieser Absicherung haben, um das Risiko von Insiderkriminalität zu minimieren. Cyberkriminalität betrifft nicht nur große Konzerne und Behörden – auch Handwerksbetriebe und Einzelhändler sind zunehmend im Visier der Angreifer. Besonders gefährlich sind Hackergruppen aus Nordkorea, Russland und der Ukraine, die gezielt Unternehmen erpressen. So wird beispielsweise ein erheblicher Teil des nordkoreanischen Staatshaushalts durch solche kriminellen Aktivitäten finanziert.
Was kostet eine Cyberversicherung?
Die Jahresprämien für eine Cyberversicherung variieren je nach Leistungsumfang und Umsatz des Unternehmens. Im Handel und Handwerk bewegen sich die Kosten zwischen 300 € und 3.000 € pro Jahr. Angesichts der massiven Risiken und potenziellen finanziellen Schäden ist dies eine lohnenswerte Investition in die Sicherheit Ihres Unternehmens.
Lassen Sie sich beraten – wir unterstützen Sie gerne bei der Auswahl der passenden Cyberversicherung!